Die Krise hat uns fest im Griff: Statt Frühlingsgefühlen und Fußballbegeisterung bestimmen Klopapiermangel und Kontaktsperren unseren Alltag. Wie geht’s Ihnen damit? Was hilft Ihnen gegen Langeweile und Lagerkoller? Für den einen ist die Krise nervig, für den anderen ist sie mit echter Not verbunden. Aber muss sie uns den Boden unter den Füßen wegziehen? Unter dem Hashtag #WasMichDurchträgt berichten Leute aus unserer Gemeinde, wie es ihnen in der Krise geht.
Interview mit Patrick
1. Angaben zur Person:
Patrick, verheiratet, Vater einer knapp zweijährigen Tochter, 37 Jahre, Bauingenieur in einer städtischen Verwaltung.
2. Nenne drei Bereiche, die sich in deinem Leben durch die Corona-Krise am meisten verändert haben.
Vor einigen Wochen habe ich mir eine virale Lungenentzündung zugezogen. Da eine Infektion mit Corona aber nicht ausgeschlossen werden konnte, befinde ich mich nun vorsorglich in häuslicher Quarantäne. Außerdem war schon vorher der Besuch von Verwandten und Freunden fast und der Besuch meiner Gemeinde vollständig aufgrund des Kontaktverbots entfallen. Im Büro hatte ich fast keinen persönlichen Kundenkontakt mehr.
3. Welche Einschränkung ist für dich am meisten belastend?
Seit fünf Wochen auf jegliche Umarmung meiner Frau und meiner kleinen Tochter zu verzichten, ist für mich das schwierigste und ich freue mich sehr auf den Moment, wo ich sie wieder fest in meine Arme schließen kann.
4. Hast du Angst in dieser Krise?
Ich sehe im Verwandtenkreis, wie die Krise sich schon jetzt deutlich wirtschaftlich niederschlägt, Bekannte von Kurzarbeit betroffen sind und politische Ratlosigkeit beginnt. Da macht mir die weitere Entwicklung schon Angst. Wüsste ich nicht, dass Gott aktiv in unser Weltgeschehen eingreifen kann, würde mich das ziemlich fertig machen. Ganz persönlich habe ich aber auch während der ersten Wochen des Infekts mehrfach echte Angst verspürt, als es mir wegen der Lungenschmerzen und Atemnot sehr schlecht ging. Besonders beklemmend war es, als ich mich nachts kurzzeitig in einem Dämmerzustand befunden habe. Da hatte ich die schreckliche Vorstellung vor Augen, wie meine kleine Tochter nun verstehen müsste, dass sie hier auf der Erde ohne mich auskommen müsste, obwohl ich ihr abends noch versprochen hatte, nach meiner Gesundung wieder richtig Quatsch mit ihr zu machen.
5. Wie verändert die Krise dein Leben als Christ?
Mir fallen spontan zwei Punkte ein. Erstens hat sie mich mehr dazu gebracht, im Gebet mit Gott über die Situation, aber auch über seine Größe und Allmacht zu reden. Zweitens hat sie mich deutlich daran erinnert, wie viele Menschen weltweit von Seuchen, Verfolgung und anderen für sie oft lebensbedrohlichen Problemen betroffen sind, die wir hier in Europa nicht kennen und jetzt ausnahmsweise auch einmal betroffen sind. Das bringt mich dazu, mehr an diese Menschen zu denken und für sie zu beten.
6. Wie hilft dir dein Christsein, mit der Krise umzugehen?
Es ist für mich ein unglaubliches Geschenk, durch die Bibel zu wissen, dass Jesus Christus über allem steht, alles in Seinen Händen hält und die jetzige Situation sogar nutzt, damit Menschen, die ihn noch nicht kennen, zu ihm kommen. Jesus verwandelt meine Angst in echte Zuversicht und Dankbarkeit. Und in der oben schon genannten persönlichen Angst war ich froh, auf auswendig gelernte Bibelverse in meinen dringenden Bitten an Gott zurückgreifen und Gott bitten zu können, mich auch für meine Familie am Leben zu erhalten. Jetzt bin ich Gott sehr dankbar, dass es wieder merklich aufwärts geht und er es mir schenkt, dass ich das meiner Tochter gegebene Versprechen einlösen kann.
Und Sie?
Wie geht’s Ihnen in der Krise? Was gibt Ihnen Halt in dieser besonderen Lage? Uns ist auch Ihre Geschichte wichtig.
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