„In der Welt habt ihr Angst …“ Kann man noch deutlicher das unterschwellige Gefühl beschreiben, das manchen von uns gerade beschleicht? Die Coronakrise verändert unser Leben und unsere Gesellschaft radikal. Veranstaltungen finden nicht mehr statt, Geschäfte und Schulen schließen, die sozialen Kontakte muss man auf ein Minimum beschränken. Stündlich berichten die Medien von den neuen, besorgniserregenden Neuigkeiten. Ja, man bekommt Angst. Wie wird die Zukunft aussehen?
„In der Welt habt ihr Angst …“
„In der Welt habt ihr Angst …“ Das sagte Jesus (Johannes 16,33). Er erwähnte es in der Runde seiner Freunde, kurz bevor er am Kreuz enden würde. Er erklärte ihnen: „Es wird eng für euch in dieser Welt … ihr werdet hart bedrängt werden.“ Und er sollte Recht behalten. Jakobus, einer unter ihnen, wurde einige Wochen später hingerichtet. Petrus, ein weiterer von ihnen, wurde ins Gefängnis geworfen. Die Anhänger von Jesus wurden verfolgt. Doch nicht nur das, Jesus sagte ihnen auch dieses für die Zukunft voraus: „Ihr werdet von Kriegen hören; ihr werdet hören, dass Kriegsgefahr droht. … Es muss so kommen … Die Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird …“ (aus Matthäus 24).
„…aber ihr braucht euch nicht fürchten“
Wenn man diese Rede von Jesus liest, kann man Angst bekommen. Doch das möchte Jesus nicht. Er sagte auch:
„…ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.“ (Johannes 16,33) „Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen“ (Johannes 14,27)!
Angst haben und doch Mut fassen, wie geht das? Nun, hier können wir von kleinen Kindern etwas Wichtiges lernen: Wenn ein Kind sich ängstigt, sucht es die Nähe der Mutter oder des Vaters. Das Kind sucht die Hand, die es festhält. Das Bein, an das es sich klammern kann. Die Arme, die es aufheben. Das Kind schaut weiter ängstlich um sich, aber das Herz beginnt, sich allmählich zu beruhigen. Das ist bei Gott nicht anders. Gott weiß genau, wie wir gestrickt sind und was wir brauchen. Er weiß auch, wovor wir Angst haben. Er sagt zu dir: „Komm in meine Arme. Komm mit deiner Angst, mit deinem Wunsch nach Nähe, mit deinen Verwundungen, mit deiner Schuld und was es auch sei. Komm in meine Arme. Du sollst wissen, ich hab dich lieb.“ Und wenn du kommst, dann ist es genau das Vertrauen, dann ist es der Glaube, den Gott sich wünscht.
Umgang mit Ängsten
Hat nun der, der glaubt, keine Angst mehr? Jein. Natürlich machen die Ängste und Sorgen vor Christen nicht halt. Aber Jesus-Nachfolger haben eine Strategie, wie sie mit ihrer Angst umgehen können, weil sie an den glauben, der den Sieg errungen hat:
„Jeder, der aus Gott geboren ist, siegt über die Welt. Diesen Sieg macht uns unser Glaube möglich: Er ist es, der über die Welt triumphiert hat.“ (1. Johannes 5,4)
Jesus hat die Welt besiegt. Wer an ihn glaubt, überwindet diese auch. Die Ängste und Sorgen bestimmen dann nicht das Denken, Fühlen und Handeln. Das Wissen „Gott hat alles unter Kontrolle“ beruhigt. Die Angst muss nicht der bestimmende Teil sein. Die Beziehung zu Gott ist viel wichtiger. Friedrich von Bodelschwingh hatte eine interessante Definition für das Beten. Er hat gesagt: „Beten heißt: sich aus der Angst der Welt aufmachen und zum Vater gehen.“ Das ist ein schönes Bild: Weg von der Angst, hin zum himmlischen Vater laufen. Dabei bestimmt unser Blick die Richtung, die wir einschlagen. Deshalb schau auf Gott, den Vater. Lauf zu ihm und vertraue ihm deine Sorgen und Ängste an – auch und gerade im Hinblick auf Corona.
„Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst.“ (1.Johannes 4,18)
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QUELLE: Der Beitrag und das Bild wurden vom Missionswerk Werner Heukelbach erstellt.